Diese Auswärtsniederlage war in der Höhe nicht abzusehen. Allerdings bezahlen wir aktuell die Quittung für die hohen Abwesenheiten im Training – bedingt durch Urlaub, Krankheiten und Arbeitsbelastungen. Wir gingen im 5. Spiel erneut mit einer anderen Formation an den Start. Die Stammspieler Janis Dörr, Lukas Schulz, Sebastian Kister und Björn Barth fehlten diesmal. So sind nur wenige Spieler in der Lage, ihr Potential abzurufen, allen voran Dominik Schneider, der als einziger die Mittel findet, aus dem Rückraum Tore zu erzielen. Hier erhielt er gute Unterstützung vom KL Christian Pforr.
Die wechselhafte Trainingsbeteiligung der letzten Wochen hat auch zu dem Verlust der mannschaftlichen Geschlossenheit geführt, die in den beiden ersten Spielen sehr gut war und den Sieg in Petterweil zum Ergebnis hatte. Heute war in der Deckung nur von wenigen der Wille zu sehen, in den Zweikampf zu gehen und durch Verdichten dem Nachbarn zu helfen. Es fehlte jegliche Aggressivität. Wir hatten uns vorgenommen, der Kreisläufer eng zu nehmen und die Lücken zwischen den Halbverteidigern und Außen durch Verdichten der Außen zu schliessen. Beides hat überhaupt nicht funktioniert. So kassierte Samir Yajjou schon in den ersten 10 Minuten 8 freie Bälle vom Kreis.
Dennoch war der Start ok. Wir gingen sogar mit 4:2 in Führung. Danach sorgten allerdings die fehlende Deckung und überhastete Würfe sowie Fehlpässe schnell zu einem 8:5 der Gastgebern. Auch die Auszeit zeigte nur kurzfristig Wirkung. Abstimmungsprobleme in der Deckung sowie unnötiges offensives Deckungsverhalten blieben unverändert. Dazu kam, dass im Angriff zu wenig Druck von Rückraumlinks und Rückraummitte kam. Ursächlich waren hier auch die 2min-Strafen, die wir kassiert haben nachdem wir 1:1 verloren haben und einmal Dominic Schneider und einmal Jakob Haman zu spät aushelfen konnten. Als auch noch Christian Pforr eine Strafe kassierte, weil er beim Anstoss durch den Kreis lief, konnten die Lindener diese Chance optimal nutzen. Nach gut 20 Minuten hatten wir bereits 5 Zeitstrafen, 14 Fehlwürfe abgegeben und Samir Yajjou musste 10 freie Bälle vom Kreis oder nach verlorenen Zweikämpfen aus dem Netzholen. Mit dem 14:8 war die Partie dann entschieden.
Damit stehen wir nach dem schweren Auftaktprogramm dort, wo wir uns als Aufsteiger vor der Saison eigestuft haben. Die nächsten beiden Spiele gegen Münster und Griedel müssen nun gewonnen werden. „Die Mannschaft hat hohes Potential und wird mit guter Trainingsleistung auch wieder in der Lage sein, dieses abzurufen“ sieht Trainer Wilfried Siegmund die weitere Entwicklung optimistisch.