Das Auswärtsspiel bei dem Abstiegskonkurrenten Griedel begann wie geplant. Trainer Wilfried Siegmund gab die Marschroute vor: „Wenn wir unsere Stärke – das konzeptionelle Spiel – mit Ruhe ausspielen, werden wir gewinnen. Wenn wir uns auf schnelles Hin und Her einlassen, werden wir verlieren.“ Dies setzte die Mannschaft unter der Führung von Dominic Schneider und Hakan Akkas, der immer besser ins Spiel findet, über weite Teile des Spiels auch um. Schnell gingen wir mit Konzentration in der Deckung und spielerischem Witz im Angriff mit 7:2 in Führung. Der starke Rückraum-Rechts Rajeb war von Hakan Akkas weitestgehend neutralisiert. Christian Pforr und Björn Barth hatten den Kreisläufer ebenfalls im Griff. Damit gingen wir verdient mit 17:13 in die Pause.
In der 2. Hälfte blieb der 3-4-Tore Abstand bis zur 40. Minute bestehen. Mit der Verletzung von Janis Dörr begann dann der Druck größer zu werden. Dazu zeigten sich aufgrund der schlechten Trainingsbeteiligung der letzten Wochen konditionelle Mängel. Für Janis kam der junge Florian Kister, der mit einer sehr guten Leistung und 5 Toren, alle aus tollem 1:1 erkämpft, zum Matchwinner hätte werden können.
Allerdings fiel dann noch Björn Barth mit Krämpfen aus und Mathias Becker und Benny Kauf brauchten ebenfalls eine Pause. Die vielen Umstellungen bei der dünnen Personaldecke (für beide Aussen standen keine Alternativen zur Verfügung, da Jan Öhlenschläger noch krank ist, Torsten Schuldt noch gesperrt und Frank Portscher verletzt) führten dann zu Lücken in der Deckung, die die Gastgeber ausnutzten. Auch gingen wir nicht mehr so konzentriert auf den Rückraumrechts raus, der deshalb 3 Tore schoss und 2 Anspiele an den Kreis machen konnte.
Im Angriff wurde in den letzten Minuten überhastet ohne klaren Spielaufbau agiert. Insbesondere die älteren Spieler zeigten mehr Nervosität als Erfahrung und Ruhe. Es wurde zu früh ins 1:1 gegangen. Damit bewahrheiteten sich die Worte des Trainers im negativen Sinn. Erstmalig ging Griedel in der 56. Minute in Führung mit 28:27. Wir konnten dann noch ausgleichen und mit 29:28 in Führung gehen. Durch Fehler im Angriff und in der Deckung glich Griedel 20 Sekunden vor Schluss aus. Auch der letzte Angriff wurde unkonzentriert und überhastet vorgetragen. Der Ball kam zum Kreisläufer Jens Schulz – der trotz seiner noch nicht ganz auskurierten Verletzung zur Verfügung stand – , der allerdings keine Abspielposition fand, da der gesamte Rückraum eingelaufen war. Fehlpass- Tempogegenstoss- doppelter Punktverlust.
„Sehr positiv war, dass wir 50 Minuten sehr gut gespielt haben. Leider ist die Personaldecke wegen der Verletzungen zu dünn und aufgrund schlechter Trainingsbeteiligung die Kondition und damit die Ruhe im Aufbau nicht für 60 Minuten ausreichend. Erkennbar ist, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die spielerische Sicherheit steigt und die Wurfquote verbessert sich. Wenn wir jetzt wieder eine bessere Trainingspräsenz haben, ist die Mannschaft auch weiter für positive Überraschungen gut“ zieht Wilfried Siegmund ein optimistisches Fazit.